Kindermund tut Wahrheit kund…

…und macht Musik

„Ich will auch im Schulchor singen!“, verkündet meine Tochter. Und zwar auf die energische Art. Ich fühle mich nicht gut dabei, denn sie ist zu dem Zeitpunkt erst drei Jahre alt. Wir sahen ein Krippenspiel und die Kleinen haben wirklich toll gesungen! Ich erkläre ihr, dass alle Kinder mindestens sechs Jahre alt sind. Meine Lütte muss sich also noch ein paar Jahre gedulden. Davon will mein Dickkopf aber nichts wissen und quengelt fortan: „Mama, bitte, bitte, bitte, frag doch mal!“ Ich spreche mit der Chorleiterin und: Überraschung, mit vier Jahren kann sie mitsingen! Sie spielt einen kleinen Engel, ohne Text-Rolle. Nach der Aufführung verkündet sie: „Mama, ich will Klavier spielen!“ Oh nein, denke ich, nicht schon wieder!
Zum guten Ton der Bildungsbürger gehört eine musikalische Ausbildung. Das beginnt mit drei Monaten, indem Klangschalen den Kurs zur Babymassage begleiten. Meiner Tochter war das alles zu viel. Sie äußerte es mit lautem Protestgeschrei. Weiter geht’s mit dem Musikgarten im Kleinkindalter. Parallel zur Vorschulzeit kommt dann endlich das ersehnte erste Instrument: Flöte oder Klavier, seltener auch Geige! Zu diesem Zeitpunkt haben es die fleißigen Eltern geschafft.
Da die Hände meiner Tochter zum Klavier spielen zu klein sind, startet sie mit der Flöte. Wir machen eine Mama-Tochter-Stunde daraus. Und obwohl ich seit der ersten Klasse keine Flöte mehr in der Hand hielt und sie absolut nicht zu den Instrumenten meiner Wahl zählt, macht es richtig Spaß! Meine Kleine versucht ihren Vater ebenfalls zum Musizieren zu bewegen. Als er wegen einer Verletzung eine verbundene Hand hat, sagt sie: „Ich glaube Papa, sie haben dir nur den einen Finger verbunden, damit du flöten kannst!“
Meine Jungs sind noch zu klein um wie ihre große Schwester zu musizieren. Aber sie lieben es, wenn sie singt und klopfen dazu im Takt mit der Gabel auf Tisch und Töpfe.

Ich besuche mit meiner Kleinen auch Kinderkonzerte. Bislang bestreikte ich die völlig überteuerte und fehl geplante Elbphilharmonie. Dessen Finanzierung hatte das Einstampfen zahlloser sozialer Projekte in Hamburg zur Folge.

Ich höre mir nun zusammen mit meiner Tochter zum ersten Mal ein Konzert dort an. Wow, ich bin beeindruckt! Von Architektur, Darstellern, Musik und dem künstlerischen Gefühl, das sie mit allem verströmt! Ich wusste schon, warum ich aus Protest nach der Eröffnung nicht hin ging! Meine Kleine sagt: „Mama, es ist sooooo schön! Wann gehen wir wieder in die Elphi?“

Einmal dort gewesen, kannst du dich dem Charme der Elphi einfach nicht entziehen!

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